+41 32 492 15 05 contact@tradeo.ch

Wie verliert man in einer Krise den Mut nicht?

Einleitung: Das Verständnis einer Krise hilft, sie zu bewältigen und unwiederbringliche Verluste zu vermeiden. Doch die Frage ist: Wie bleibt man in Krisenzeiten optimistisch?

Krise Identifikation eines Phänomens

Beginnen wir mit unserem Privatleben: Wir alle haben irgendwann eine Krise durchlebt. Die Ursachen dafür sind so vielfältig, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt: eine momentane Schwierigkeit, der Verlust eines geliebten Menschen, unser fortschreitendes Alter, der Körper oder Geist, der Aufmerksamkeit benötigt und deshalb krank wird, die Infragestellung einer Existenz, von der wir dachten, sie sei fest verankert und stabil. Die gegenwärtige Gesundheitskrise ist ein hochaktuelles Beispiel. Das Wort «Krise» kommt vom griechischen «krisis» und bedeutet «Entscheidung, entscheidende Wendung». Die Welt ist Schauplatz von Wirtschaftskrisen, die aus geopolitischen Spannungen oder einer erreichten Bruchstelle (übermässiges Vertrauen, tiefe sozioökonomische Ungleichgewichte, Platzen von Finanzblasen) entstehen. Die Auslöser sind vielfältig. Einige Länder befinden sich in einer Rezession, für andere kommt sie noch, wodurch ein Klima der Unsicherheit und Ungewissheit entsteht. Was wird der morgige Tag bringen, wenn sich der Gesundheitszustand einer Nation weiter verschlechtert und damit auch die wirtschaftliche Lage? Ein Land in der Krise schlägt wie ein Mensch, der eine schwierige Zeit durchläuft, Alarm. In der Folge gibt es zwei mögliche Reaktionen: Sich taub und blind zu stellen und die Lektion nicht zu lernen – mit dem Risiko, das vorübergehend herausgezögerte Problem so weit zu verstärken, dass es nach dem Platzen der Bombe unkontrollierbar ist – oder die Warnung zu erkennen, die Gefahr zu bestimmen und die notwendigen Massnahmen zu ihrer Eindämmung zu ergreifen. Im Wissen, dass jede Krise einen Anfang, aber auch ein Ende hat, ermöglicht sie uns, uns selbst in Frage zu stellen, unsere Ängste zu überwinden und uns selbst zu übertreffen. Wenn die Situation aufgrund einer abrupten äusseren oder inneren Änderung einen kritischen Punkt erreicht, gilt mehr denn je, langfristig zu denken und zu handeln. Die Bewegung muss von innen nach aussen gehen und es ist zwingend notwendig, den Blickwinkel zu ändern. Wenn – wie aktuell – die akute Situation es notwendig macht, wird dies durch die disziplinierte Ausführung der von unseren Behörden erteilten Anweisungen erreicht.

Risiken bedeuten auch Chancen: die Krise als Chance

In einem solchen Kontext werden auch die Unternehmen gewaltsam auf die Probe gestellt – dies erleben wir im Westen derzeit hautnah. Plötzlicher und abrupter Stillstand, Haushaltskürzungen, Umstrukturierungen, Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen… Zurückhaltung ist der unmittelbare Verteidigungsreflex. «Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.» (Mark Twain). Die Devise lautet in der Regel, die Kosten zu senken, um nach der Krise zu entscheiden, welche Strategie angewendet werden soll. Unser Vorschlag aber ist, die Situation und die Herausforderungen objektiv und realistisch zu analysieren und dann zu überlegen, wie die Krise überwunden werden kann. Die Wahl einer Strategie muss reiflich überlegt sein. Das Meer ist aufgewühlt, die Sturmwarnung herausgegeben. Was tun, wenn der Boden unter meinen Füssen weggezogen wird? Tun Sie das, was Sie normalerweise auf morgen verschieben: Treten Sie einen Schritt zurück und überlegen Sie, was die Innovationskraft Ihres Unternehmens ausmacht. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Ihre Organisation zu überdenken, um auf konsolidierter Basis wieder neu anzufangen, wenn dieser enorme Stressmoment vorüber ist. Wir sind uns bewusst, dass dieser Umbruch alles andere als angenehm ist: Zweifel und Unsicherheit waren schon immer eine Quelle der Angst. Aber über das notwendige Hinterfragen hinaus müssen wir es als eine vielleicht heilsame Chance sehen, uns neu zu erfinden.

Das Unglück der einen kann auch das Unglück der anderen sein das war noch nie so wahr wie in dieser Krisenzeit.

Nun geht es darum, alle möglichen Szenarien zu prüfen. Dies macht eine enge Zusammenarbeit des Verwaltungsrats mit der Geschäftsleitung des Unternehmens notwendig. Danach sind die Wahrscheinlichkeit jedes Szenarios und die Notfallmassnahmen, die kohärent umgesetzt werden müssen, zu beurteilen. Die folgenden Fragen sind Anstösse für den Beruf und das Privatleben:

– Welche Werte sind Ihnen wichtig?

– Wenn Sie privat und beruflich nur das Wesentliche behalten können, was wäre das?

– Wie vermitteln Sie dies in Ihren Produkten oder Dienstleistungen?

– Sind Sie von Ihren ursprünglichen Zielen abgewichen?

– Müssen Sie diese Ziele nun neu ausrichten? Wenn ja, warum?

– Ist diese Krise in erster Linie eine interne oder externe Krise?

– Spüren Sie einen Kontrollverlust?

– Wenn ja, können Sie identifizieren, was das Gleichgewicht Ihres Konstrukts stört?

– Was hätten Sie anders machen können?

– Was werden Sie nach der Krise anders machen?

– Wie können Sie die Kontrolle über das, was Sie unternommen haben, zurückgewinnen?

– Welche Lehren können Sie aus dieser Krise ziehen?

– Was sind die Risiken und Auswirkungen im Falle von Verlusten verschiedener Schlüsselelemente (Kapital, Kunden, Lieferanten, Mitarbeitende)?

– Worauf freuen Sie sich, wenn diese Krisenzeit vorbei ist?

Lassen Sie uns in diesen turbulenten Zeiten unsere Energie und alle unsere Kräfte auf unsere eigene Art mobilisieren, um die Coronavirus-Krise zu überwinden, von der wir betroffen sind.

Ihr Tradeo-Team, das den Pflegepersonen, das jeden Tag Leben retten, dankbar ist.